Normalerweise mache ich keine Aufrufe zu Crowdfunding-Projekten. Und dann auch noch mit einem Karnevalsthema! Dass ich es dennoch mache, liegt sicherlich daran, dass ich die Hälfte der teilnehmenden Fotografen gut kenne (und mit einer auch verheiratet bin), zum anderen aber auch am mir sehr am Herzen liegenden Konzept der Gruppe: Die neun Fotografen Theo Barth, Ute Behrend, Thekla Ehling, Dirk Gebhardt, Matthias Jung, David Klammer, Frederic Lezmi, Nadine Preiß und Wolfgang Zurborn haben nämlich zwei Jahre lang den Kölner Karneval fotografiert – und zwar so, wie man ihn in den üblichen Klischee-Bildern der Touristenführer, Tageszeitungen und Fernsehkameras nicht zu sehen bekommt: trivial, absurd, tiefgründig, konträr, verspielt, trostlos, dreckig, verwirrend, ordinär, konspirativ, selbstverständlich. Ich war ja selbst lange genug  für die Kölnische Rundschau und den Kölner Stadt-Anzeiger in der Kölner Karnevalsperipherie unterwegs und kenne die ästhetischen Codes der Berichterstattung und die Zensur-Argumente, wenn ein Foto das zeigt, was man vorgefunden hat, aber nicht das, was der Leser angeblich sehen möchte – weshalb er auch seit Jahrzehnten die immer gleichen Bilder geliefert bekommt.

Am 14. Februar 2014 wird die Gruppe die Ergebnisse ihres Projektes „Elf Uhr Elf“ in der Galerie der Bildagentur laif in einer Ausstellung präsentieren. Aktuell aber sammeln die neun Fotografen über die Crowdfunding-Plattform Startnext 11.111 Euro, um das geplante Buch zu finanzieren. Dabei gilt das „Alles oder nichts“-Prinzp: Wenn nach Ablauf der Frist am 22. Dezember die Zielsumme nicht erreicht wurde, bekommen die Unterstützer ihr Geld zurück und Elf Uhr Elf keinen einzigen Cent. Und das wäre äußerst schade. Deshalb: Unterstützt das Projekt! Schon ab 5 Euro könnt ihr dabei sein. Oder bestellt am besten gleich das Buch und einen Abzug vor!

Link: Elf Uhr Elf