In dieser Folge des Fotobuch-Quartetts stelle ich eines meiner absoluten Lieblingsbücher einer meiner absoluten Lieblingsfotografen vor: „In The American West“ von Richard Avedon.

1978 wurde Richard Avedon (1923-2004) auf dem Höhepunkt seines kommerziellen und künstlerischen Erfolges von Mitch Wilder vom Amon Carter Museum in Fort Worth, Texas damit beauftragt, die arbeitende Bevölkerung im amerikanischen Westen zu porträtieren. Niemals zuvor hatte ein Museum einen Fotografen beauftragt, eine Arbeit zu realisieren, die erst sechs Jahre später gezeigt werden sollte. Zwischen 1979 und 1984 reiste Avedon immer wieder für mehrere Monate durch verschiedene Bundesstaaten und besuchte ganz gezielt Ranches, Kohlegruben, Schlachthöfe, Ölfelder, Büros und Restaurants. Mit seinen dort entstandenen Porträts von Klapperschlangenfängern, Obdachlosen, Zirkusartisten, Cowboys und Kellnerinnen – fotografiert vor weißem Hintergrund – rüttelte Avedon am amerikansichen Mythos, was ihm bei der ersten Ausstellung in Texas viele übel nahmen.

Gemeinsam mit Markus Schaden, Nadine Preiß, Wolfgang Zurborn und Oliver Rausch gehe ich der Geschichte des Buches auf die Spur und wir diskutieren seine außergewöhnliche Qualität und Kraft.

Link: Richard Avedon