Der französische Fotograf Cédric Delsaux beschäftigte sich in seiner Arbeit „Here to stay“ jahrelang mit ambivalenten Orten, die Schönheit und Hässlichkeit, Banales und Außergewöhnliches in sich vereinen: Hütten von brasilianischen Ureinwohnern mit Satellitenschüsseln, futuristische Gewächshäuser in den Niederlanden, die verlassene Stadt Prypjat neben dem Atomkraftwerk Tschernobyl oder eine Skihalle in Dubai. Es waren alles starke Bilder, die er in Frankreich und in den USA als Buch veröffentlichte. Dennoch: Der Werbefotograf vermisste etwas – und merkte schließlich, dass diese urbanen, oft industriellen Vorort-Landschaften eigentlich wie dystopische Science-Fiction-Kulissen aussehen.

Delsaux fotografierte Spielzeugfiguren und Bausätze aus den Star-Wars-Filmen in seinem Studio, stellte sie frei und baute sie in seine eigenen Fotografien ein. Die Ergebnisse wirken als stammen sie aus der echten Filmreihe – nur vielleicht eben aus einem Teil, der es noch nicht in die Kinos geschafft hat. Sturmtruppler halten unter einer Autobahnbrücke Wache und patrouillieren in einem Parkhaus, der Millennium Falke versteckt sich auf einer Großbaustelle und ein Sternenzerstörer fliegt dicht über ein Hochhaus hinweg, in dessen Wohnungen Lichter brennen während drumherum zahlreiche Baukräne stehen. Selbst Star Wars-Erfinder George Lucas zeigte sich begeistert: „Die Bilder sind nicht nur neuartig und revolutionär – sie sind auch komplett plausibel.“

Meine Vorstellung von Delsaux‘ Arbeit ist im FotoMagazin EDITION 2019 erschienen und gibt es hier als PDF.

Link: Cédric Delsaux