Was ist dein Lieblingsessen? Was ist deine Lieblingsfarbe? Was ist dein Lieblingssong? Wer ist dein Lieblingsfotograf? Ich weiche diesen Fragen gerne aus, denn was soll man darauf antworten, was nicht nach Grundschule und „Mein Freundebuch“ klingt? Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass ich nicht darauf antworten KANN, weil es einfach zu viel gibt, was mich begeistert und weil ich ja gerade den Pluralismus so sehr liebe und schätze. Zudem: „Entscheiden heißt verzichten“, so sagt man. Und wenn ich mich zu dem einen bekenne, verneine ich automatisch das andere.

Nun habe ich mich aber doch bekannt. Zu Martina Sauter, Stephen Mooney und Boris Eldagsen. Haiko Hebig hat mich gefragt, welche drei Nachwuchsfotografen ich für so sehenswert halte, dass ich ihnen während des SCHAU-Festivals im Dortmunder U eine entsprechende Bühne bieten möchte. Dass es am Ende genau diese drei waren, liegt daran, dass sie nicht nur eine sehr eigene Handschrift und eine sehr eigene Herangehensweise haben – sie haben auch eine große gemeinsame Klammer, denn alle drei Künstler beschäftigen sich neben ihren ganz persönlichen Themen auch mit den Darstellungsmöglichkeiten und -formen von Fotografie jenseits der dominierenden Becher’schen Lehre. Sie alle spielen mit Fiktion und Realität und tragen eine Art Geheimnis mit sich herum, dass unausgsprochen oder nur angedeutet im Bild mitschwingt.

Kommt am besten am Wochenende nach Dortmund und schaut euch die dort gezeigten Arbeiten an. Es lohnt sich. Ich selbst werde am Samstag vor Ort sein und gemeinsam mit Heide Häusler das neue Konzept der Internationalen Photoszene Köln präsentieren. Und anschließend vielen anderen, spannenden Beiträgen lauschen, schließlich gibt es viel zu entdecken.

Link: SCHAU