Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass Sebastian Linnerz in seinem plus Raum für Bilder im Rahmen des Photoszene-Festivals 2018 den deutsch-japanischen Fotografen (und meinen ehemaligen Nachbarn) Shigeru Takato mit seiner Arbeit „The Moon“ ausgestellt hat. Die kleine Serie ist eine wunderbare Hommage an die frühen Nasa-Fotografien vom Mond und spielt zugleich mit den Verschwörungstheorien rund um die Mond-Landung und der aktuellen Fake-News-Debatte. Denn weder war Takato persönlich auf dem Erdtrabanten unterwegs noch hat er sich in den Nasa-Archiven bedient oder die Bilder digital bearbeitet: Für seine Fotos ist er auf die Kanaren-Insel Teneriffa gereist. Dort testet die European Space Agency (ESA) ihren Mars-Roboter-Prototypen, weil die Geologie der Vulkan-Insel der des Mars am nähesten kommt. Nun ist der Mars nicht der Mond, aber seine Bilder gaukeln es uns vor – mit Hilfe eines Infrarotfilms, der den Himmel komplett schwarz einfärbt, suggeriert Takato uns die Ästhetik von Mond-Aufnahmen – und täuscht uns gleich in mehrfacher Hinsicht.

Für die ProfiFoto habe ich mit ihm über „The Moon“, aber auch über sein Langzeit-Projekt „Television Studios“ gesprochen, für das er Fernsehstudios auf der ganzen Welt fotografiert. Das Interview gibt es hier als PDF.

Links: Shigeru Takato, plus Raum für Bilder