Eine Nonne und ein Priester, die sich küssen. Ein schwarzer Hengst, der eine weiße Stute besteigt. Ein schreiendes und blutverschmiertes Baby im Augenblick der Entbindung. Mit diesen Motiven hat Oliviero Toscani ab Mitte der 1980er Jahre für die Mode-Firma Benetton geworben. Damit hat er regelmäßig für Aufsehen und Skandale gesorgt. Aber er hat auch gesellschaftliche Debatten ausgelöst. Über Themen wie Rassismus, Geschlechterzugehörigkeit und Sexualmoral. Aber auch darüber, was Werbung sein kann und wo die Grenze zur Kunst überschritten wird. Und natürlich auch darüber, was man der Öffentlichkeit zumuten kann, darf und muss.

Das Museum für Gestaltung Zürich zeigt noch bis zum 5. Januar 2025 die Retrospektive „Oliviero Toscani: Fotografie und Provokation“. Sie ist eine kritische Verneigung vor einem Meister – und das sage ich nicht obwohl, sondern gerade weil ich Toscanis künstlerische Arbeit „Die Deutschen des 21. Jahrhunderts“, die 2023 auf dem Kölner Neumarkt präsentiert wurde, alles andere als gut fand. Meine ausführliche Besprechung der Züricher Ausstellung ist im fotoMagazin erschienen und ihr findet sie hier als PDF.

Links: Museum für Gestaltung Zürich,