Heute startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika und neben allen möglichen Merchandising-Schnickschnack gibt es sogar ein Fotobuch, das sich mit dem Phänomen Fußball auf dem Schwarzen Kontinent beschäftigt: „African Arenas“ von Thomas Hoeffgen.

Das Buch zeigt in seiner sehr eigenen, farbreduzierten Optik Orte, an denen in Afrika Fußball gespielt und zelebriert wird. Das sind entweder improvisierte Sandbolzplätze mit Holzpflöcken als Tor irgendwo im Nirgendwo, oder aber moderne Betonarenen in den Städten – mit Flutlichtern, Tribünen, Sicherheitspersonal und Stacheldraht drumherum. Das funktioniert anfangs noch recht gut, und Hoeffgen kann mit einigen überraschenden Perspektiven und Perspektivwechseln punkten. Die sind jedoch schnell verspielt, und von da an kratzt der Mode- und Werbefotograf überwiegend an der Oberfläche: Zwar zeigt er „schöne“ und gut gestaltete Bilder, die jedoch nur die gängigen Klischees in der entsprechenden Werbeästhetik liefern. Durch das Vermeiden eines kritischen oder ironischen Blickes hat Hoeffgen jedenfalls die Chance verpasst, aus dem bloßen Fußball-Thema ein epochales Foto-Essay zu machen, wie es etwa Pieter Hugo mit den Hyänen-Männern und später mit den B-Movie-Darstellern in Lagos gelungen ist.

Hinzu kommt, dass das ganze Buch den Eindruck erweckt, als wäre es lediglich für die Fußball-Weltmeisterschaft angefertigt und veröffentlicht worden. Oder anders herum: Fände die WM in diesem Jahr nicht zufällig in Südafrika statt, hätte Hoeffgen wahrscheinlich auch keinen Verleger für sein Buch gefunden – oder die Bilder wohlmöglich erst gar nicht fotografiert.