Vanessa Winship zählt zu den großen Unbekannten in der Fotografie-Szene. In Deutschland und selbst in ihrer Heimat Großbritannien muss das Werk der 54-Jährigen erst noch entdeckt werden. Das ist ein wenig verwunderlich, denn in Spanien und Frankreich hat sie sich längst einen Namen gemacht: 2011 erhielt sie – als erste Frau überhaupt – den renommierten International Award der Fondation Henri Cartier-Bresson. Ihr 2013 bei Mack Books erschienenes Buch „She dances on Jackson“ gilt als eines der besten des Jahres und wird bei Amazon mittlerweile für den fünffachen Preis angeboten. Und die Fundación Mapfre in Madrid hat ihr in diesem Sommer nicht nur eine umfangreiche und äußerst eindrucksvolle (und von Carlos Martin kuratierte) Retrospektive, sondern auch gleich eine entsprechende Publikation gewidmet, die einen hervorragend Überblick über ihre Arbeiten der vergangenen 15 Jahre liefert.

All das völlig zu Recht, wie ich finde, denn je länger ich mich mit ihrem Werk beschäftige, desto größer ist meine Begeisterung und Verehrung. Für mich steht sie klar in der Porträttradition von August Sander, Judith Joy Ross oder Rineke Dijkstra, ist dabei aber vollkommen eigenständig und unverwechselbar. Auch hatte ich die Gelegenheit ein Interview mit Winship führen zu können und dadurch ein bisschen mehr von dieser sehr sensiblen und zutiefest am Menschen interessierten Fotografin zu erfahren.

Mein ausführlicher Artikel ist in der Photographie 11/2014 erschienen und gibt es hier als PDF.

Leider ist die Ausstellung bereits vorbei, aber auf der Seite der Fundación Mapfre könnt ihr sie euch als virtuelle Tour anschauen. Das vermittelt zumindest einen kleinen Eindruck. Und das Buch zur Retrospektive ist ebenfalls sehr toll geworden!

Link: Fundación Mapfre

Amazon: Vanessa Winship