Das Gefühl kennen fast alle, die heute fotografieren: Wie soll ich bloß Herr über die Bilderflut werden und wie eine Auswahl treffen, die Bestand hat und im Optimalfall auch andere Leute interessiert?
Seit einigen Jahren versprechen sogenannte Fotobücher diverser Anbieter für Abhilfe, doch streng genommen sind diese Druckerzeugnisse gar keine Fotobücher, sondern bloß eine moderne Präsentationsform des klassischen Familienalbums, was Menschen außerhalb dieser Gemeinschaft kaum interessieren dürfte. Anders ein Fotobuch, das künstlerischen oder dokumentarischen Zwecken dient und per se auch andere erreichen soll. Am Ende entscheidet also nicht die Form, sondern der Inhalt darüber, ob etwas bloß ein Familienalbum oder bereits ein Fotobuch ist.
Für einen sechsseitigen Artikel im fotoMagazin wollte ich nun von den Fotobuch-Experten Alexa Becker, Calin Kruse, Markus Schaden und Wolfgang Zurborn sowie vom Folkwang-Professor Steffen Siegel und der Fotografin Sandra Stein wissen: Was ist das eigentlich, ein gutes Fotobuch? Und wie kommt man dahin?
Um eines vorweg zu nehmen: Nein, eine chronologische Anordnung der Bilder und das Einsortieren in Kategorien mag in einem Familienalbum funktionieren, für ein künstlerisches Fotobuch ist diese Vorgehensweise jedoch nur selten eine gute Idee. Und ein Fotobuch ist auch nicht zwangsläufig das „Best of“ eines Fotografen und manchmal braucht es sogar dringend mittelmäßige Bilder, um eine Verbindung herzustellen und den Betrachter zur Ruhe kommen zu lassen.
Vor allem aber gilt der Grundsatz „Listen to the Photographs“! Schaut also auf das, was die Bilder tatsächlich zeigen, und nicht auf das, was ihr denkt, was sie zeigen oder was ihr euch gedacht habt, als ihr die Fotos aufgenommen habt.
Meinen Artikel aus dem fotoMagazin gibt es hier als PDF zum Herunterladen.
Links: Lichtblick School, dienacht, Alexa Becker, Sandra Stein,