Zwei Jahre lang hing eine wunderschöne Einladungskarte mit einem unscharfen und sehr grobkörnigen Storch an der Wand meiner alten Wohnung. Jetzt habe ich das Bild endlich auch in „groß“ gesehen – und meine Begeisterung ist sofort zurückgekehrt. Der Hamburger Fotograf Jochen Lempert zeigt bis zum 13. Juni im Museum Ludwig rund 60 Arbeiten aus den letzten 15 Jahren. Neben der inhaltlichen Auseinandersetzung und der hohen ästhetischen Wirkung fasziniert mich auch das betont Handwerkliche seiner Arbeiten – denn statt Pixel über den Monitor zu verschieben, lässt der gelernte Biologe Frösche über das teure Barytpapier springen und kippt auch schon mal etruskischen Sand darüber, um es anschließend zu belichten. Das klingt archaisch – und ist es auch. Autonome Fotografie at its best!

Meine ausführliche Bespechung aus dem Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier.