Thomas Ruff gehört zu den bekanntesten Schülern der legendären Fotoklasse von Bernd und Hilla Becher an der Kunstakademie Düsseldorf – und ist vielleicht auch der vielseitigste. Seit etwa 20 Jahren nutzt er für seine Arbeiten überwiegend Bildmaterial, das er selbst gar nicht fotografiert hat, und brachte 2014 mit seinen digitalen Farbfotogrammen sogar die Supercomputer in Jülich an ihre Leistungsgrenze.

Für das Magazin ProfiFoto habe ich Thomas Ruff nach der Pressekonferenz zu seiner aktuellen Ausstellung im Düsseldorfer K20 zum Interview getroffen. Wir sprachen über seine neue Arbeit „Tableaux chinois“ und Propaganda-Fotografie allgemein, dass sich seine „Nudes“ wie Brötchen verkaufen, den roten Faden in seiner scheinbar heterogenen Kunst und wie es sich anfühlt, wenn niemand versteht, wie er seine Fotogramme eigentlich gemacht hat. Das Interview gibt es hier als PDF.

Und noch ein Tipp: Die Kunstsammlung NRW hat (wohl als Folge der Corona-Einschränkungen) ein ganz hervorragendes Online-Feature zu Thomas Ruff und seiner Ausstellung auf die Website gestellt. Das finde ich mit seinen Interview-Clips, den Erklärungen zu seinen unterschiedlichen Arbeiten und der gestalterischen Umsetzung so gelungen, dass es für mich eine Art Benchmark darstellt, an der sich Kulturinstitutionen in Zukunft messen müssen/können, wenn sie ihre Inhalte im digitalen Raum präsentieren.

Links: Kunstsammlung NRW