Seit 20 Jahren fotografiert der Niederländer Rob Hornstra (Jahrgang 1975) Menschen und hält gemeinsam mit dem Autor Arnold van Bruggen ihre Geschichten fest. Ihre Langzeitdokumentation The Sochi Project über die Kaukasusregion wurde zum Synonym für Slow Journalism und den Aufbau einer eigenen Crowdfunding-Plattform. Aktuell arbeiten die beiden an ihrem Zehn-Jahres-Projekt „The Europeans“ über die europäische Idee in einer Zeit, in der Nationalismus und Populismus wieder auf dem Vormarsch sind. Für „Man Next Door“ mietete Hornstra 2021 ein leerstehendes Wohnhaus und zeigte darin Porträts von Kid, seinem einige Jahre zuvor verstorbenen Nachbarn, der in dem Haus gelebt hat.
Die Retrospektive Ordinary People im Fotomuseum Den Haag gibt nun einen Überblick über Hornstras Schaffen. Dabei geht die Ausstellung nicht chronologisch Projekt für Projekt vor, sondern lenkt den Blick auf das große Ganze: Hornstras zutiefst humanistisches Interesse an ganz gewöhnlichen Menschen und ihren Lebensumständen.
Ich traf Rob in seiner Ausstellung in Den Haag zum Interview, das in der Photonews erschienen ist. Es war nicht unser erstes Gespräch und wie immer war es sehr inspirierend und spannend, doch zum ersten Mal hörte ich auch ein wenig Wut und Frustration heraus. Warum das so ist, erfahrt ihr hier.
Links: Rob Hornstra, The Europeans, The Sochi Project, Fotomuseum Den Haag