Schon einmal von „Vemödalen“ gehört? Wahrscheinlich nicht. Dabei bezeichnet es ein Gefühl, das die meisten von uns kennen dürften, nämlich die Frustration darüber, dass alles schon einmal fotografiert wurde – und wahrscheinlich sogar besser. Erfunden hat das Wort vor ein paar Jahren der Amerikaner John Koenig für sein „Wörterbuch der obskuren Sorgen“. Aktiv genutzt wird dieser Begriff freilich nicht, was sehr schade ist, denn als Hashtag würde er sich auch für das Projekt „Insta Repeat“ von Emma Sheffer anbieten.
Die Künstlerin und Filmemacherin aus Alaska hat es sich 2018 zur Aufgabe gemacht, all die Instagram-Fotos von selbsternannten Influencern, die sich im Bereich Outdoor und Adventure tummeln, zu sammeln, miteinander zu vergleichen und identische Bilder wie bei einem riesigen Memory-Spiel herauszusuchen.
Im neuen L. Fritz „Krise in der Fotografie“ stelle ich das Projekt „Insta Repeat“ und seine Initiatorin ausführlich vor. Außerdem noch ein ganz aktueller Hinweis: Am 14. Juli findet um 19 Uhr ein Screen Walk mit Emma Sheffer auf Zoom statt, veranstaltet vom Fotomuseum Winterthur und The Photographer’s Gallery in London. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich.
Links: Insta Repeat, Emma Sheffer, Fotomuseum Winterthur, The Photographer’s Gallery
- Ein typischer Post von Emma Sheffer auf ihrem Instagram-Account „Insta Repeat“.
- Eine von vielen 12er-Kachel, mit denen Emma Sheffer auf Insta Repeat ähnliche oder nahezu identische Fotos postet. Foto: Emma Sheffer/Insta Repeat
- Füße aus dem Autofenster, analoge Landkarte auf dem Schoß und Blick in die Ferne. Solche Fotos bringen viele Likes – individuell sind sie allerdings nicht. Foto: Emma Sheffer/Insta Repeat
- Auch ein sehr beliebstes Motiv: Von innen beleuchtete Zelte in einsamer Landschaft unter Polarlichtern. Foto: Emma Sheffer/Insta Repeat
- Ebenfalls obligatorisch ist der Blick aus dem Zelt heraus auf die unberührte Landschaft – oft getaggt mit Begriffen wie „authentic“, „living free“ und „wild“. Foto: Emma Sheffer/Insta Repeat