„The Island of the Colorblind“ der Belgierin Sanne de Wilde handelt von dem kleinen Atoll Pingelap im Pazifischen Ozean, das im 18. Jahrhundert von einem schweren Taifun verwüstet wurde. Einer der wenigen Überlebenden war der König, der zugleich Träger des seltenen Achromatopsie-Gens war, das eine komplette Farbenblindheit verursacht. Mit der Zeit verbreitete sich diese Erbkrankheit in der isolierten Gemeinschaft und seither sehen viele der Inselbewohner die Welt in Schwarz-Weiß.

Sanne de Wilde nähert sich diesem Phänomen durch eine konzeptionelle Bildauswahl, die die Augen und Gesichter verdeckt oder betont. Sie wechselt zwischen „normalen“ und Schwarzweiß-Aufnahmen, nutzt Infrarotbilder und ließ Farbenblinde ihre Schwarzweiß-Fotos bunt ausmalen.

In einer neuen Folge des Fotobuch-Quartetts besprechen Nadine Preiß, Oliver Rausch, Markus Schaden, Wolfgang Zurborn und ich dieses mehrfach ausgezeichnete Buch überwiegend lobend, weisen aber auch auf einige Schwachstellen hin.

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