Andreas Müller-Pohle hat mich (neben 19 anderen wie Hiromi Nakamura, Jeanne Mercier, Sebastian Arthur Hau, Matthias Harder, Daniel Boetker-Smith, Liz Wells, Regina Maria Anzenberger und Irène Attinger) für die Jubiläumsausgabe von „European Photography“ nach meinen beiden Lieblingsfotobüchern aus den vergangenen 40 Jahren gefragt – denn so lange gibt es das Magazin bereits. Sehr lange musste ich nicht überlegen!

 

Larry Sultan: „Pictures from Home“

Für mich ist es ein Meisterwerk. Das liegt sicherlich an meinem sehr persönlichen Interesse an den Themen des Buches, die da sind: Familie, Eltern, Herkunft und Erinnerungen, die Melancholie und die Limitierungen des Mediums Fotografie und der Versuch, dagegen anzuarbeiten. Letztendlich geht es um die verzweifelten Versuche der menschlichen Existenz, nicht zu vergessen. Und nicht vergessen zu werden.

 

Andrew Phelps: „Cubic Feet/Sec. – 34 Years in the Grand Canyon“

Auf den ersten Blick ist Cubic feet/sec“eine Reise durch den Raum. Tatsächlich ist es jedoch eine Reise durch die Zeit, denn die Fotos stammen von neun Trips, die Andrew Phelps und sein Vater Brent zwischen 1979 und 2013 auf dem Colorado River unternommen haben. Wenn die beiden am Ende des Buches aus dem Fluss steigen, sind sie um 34 Jahre gealtert. Es ist aber auch ein Buch übers Scheitern: „Die Fotografie hat nie das gemacht, was ich wollte. Dieses Scheitern ist natürlich nicht das Scheitern der Fotografie, sondern mein eigenes. Es ist mein Unvermögen zu verstehen, was Fotografie niemals leisten kann.“

Link: European Photography, Larry SultanAndrew Phelps