Die PHotoEspaña in Madrid ist das größte und wichtigste Fotografiefestival Spaniens und findet in diesem Jahr zum 25. Mal statt. Auffallend an diesem Festival ist, dass sich nur wenige Ausstellungen mit zeitgenössischen Positionen und Themen beschäftigen, wie man es üblicherweise von solchen Veranstaltungen kennt. Stattdessen legt die PHotoEspaña den Fokus vor allem auf die Vergangenheit und auf die Sammlungen und Archive der zahlreichen beteiligten Institutionen.

Für mich als nicht-spanischer Besucher hat das einen großen Vorteil: Ich habe in den zweieinhalb Tagen viele großartige Neuentdeckungen gemacht, obwohl die gezeigten Fotografien meist aus den 1930er bis 1980er Jahren stammen. Zu den Höhepunkten des Festivals gehören sicherlich die wiederentdeckten Fotografien von Margaret Michaelis und Kati Horna, die für die Propagandaabteilung der Anarchisten während des Spanischen Bürgerkrieges gearbeitet haben. Aber auch die Fotos, die Germaine Krull während ihrer Flucht von Frankreich nach Martinique auf einem Frachtschiff gemacht hat, haben Seltenheitswert, und die Arbeiten der spanischen Fotografen Carlos Pérez Siquier, Javier Campana, Francesc Català-Roca und Paolo Gasparini haben mich ebenfalls sehr beeindruckt. Ein weiteres Highlight des Festivals ist übrigens die Ausstellung „Public photography. The Sixties“ im Kulturzentrum CentroCentro, die die 1960er Jahre nur anhand von Dutzenden Zeitschriften und Fotobüchern abbildet – ich habe selten eine so umfangreiche und eindrucksvolle Präsentation gesehen.

Für die taz konnte ich eine Besprechung meines PHotoEspaña-Besuches schreiben, die sich natürlich auf einige wenige Ausstellungen konzentrieren muss. Den Artikel gibt es hier als PDF.

Link: PHotoEspaña