Während meiner Recherchen zu Künstlern, die sich mit dem Thema Weltraum beschäftigen, bin ich auf zahlreiche gestoßen, die Wahrheit und Fiktion, Wissenschaft und Behauptung miteinander vermischen. Cristina de Middel hat mit ihren legendären „Afronauts“ eine wahre Begebenheit sehr prominent weitergesponnen, Robert Pufleb und Nadine Schlieper haben sich ihren „Alternative Moons“ sehr humorvoll genähert (dazu folgt noch ein eigener Blog-Eintrag) und Shigeru Takato hat mit The Moon eine Hommage an frühe Nasa-Fotografien geschaffen und uns zugleich in mehrfacher Hinsicht getäuscht.
Diese Häufigkeit ist aber nur auf den ersten Blick erstaunlich – denn schließlich bewegen wir uns laut Joan Fontcuberta beim Weltraum ohnehin in einem Bereich der Spekulationen „und das beflügelt die Fantasie vieler Künstler und Kreativer.“ Der 1955 geborene Katalane hat sich bereits für mehrere Projekte mit dem Weltall auseinandergesetzt, wahre Begebenheiten aufgegriffen und mit eigenen Geschichten vermischt, so dass beim Resultat nicht immer (und manchmal auch gar nicht mehr) die Fiktion von der Realität getrennt werden kann – und gerade das macht ihn nicht nur sehr spannend, sondern auch noch unheimlich humorvoll und unterhaltsam.
Für die sechste Ausgabe von L. Fritz habe ich seine vier Projekte „Constellations“, „Sputnik“, „„Pin Zhuang“ und das sich noch in Arbeit befindliche „Gossan: Mars Mission“ vorgestellt. Den Artikel gibt es hier als PDF.
Links: Joan Fontcuberta, Photoszene