Der prächtige und mächtig schwere Bildband „An American Odyssey“ (Taschen, 612 Seiten, 150 Euro) zeigt eine Auswahl an farbigen Fotochromen und Phostint-Postkarten aus der Privatsammlung Marc Walters, die zwischen 1888 und 1924 von der Detroit Photographic Company produziert wurden. Der Betrachter wird mitgenommen auf eine Zeitreise zurück zu den großen Entdeckungen und Abenteuer in Nordamerika von der Ost- bis zur Westküste – und all das in Farbe.

Allerdings mit einer Einschränkung, denn die Fotochrome waren keine „echten“ Farbfotos wie die späteren Autochrome. Ihnen lag immer ein Schwarzweiß-Bild zur Grundlage, das im Flachdruckverfahren als Farbfoto interpretiert wurde. Zudem führte der Druck auch zu Ungenauigkeiten und Unschärfen, so dass die hin und wieder eingestreuten Schwarzweiß-Fotos jener Zeit deutlich „realistischer“ erscheinen – auch wenn ihnen die Farbe fehlt. Der Faszination für diese uns durch Kino und Fernsehen sehr vertraute und doch vollkommen fremde Welt tut dies jedoch keinen Abbruch.

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