Ja, ich weiß. Ich neige zur Nostalgie und Romantik. Kein Wunder also, dass ich mich für Fotografie interessiere – schließlich ist die Essenz von Fotografie Melancholie. Zumindest hat mir das Klaus Honnef mal unter einen Facebook-Post geschrieben. Ich finde, da ist einige dran, denn jedes Foto ist auch ein Stück weit ein Auflehnen gegen die Vergänglichkeit und gegen das Vergessen.

Das wird auch der Grund sein, warum mich The Rescued Film Project von Levi Bettwieser so unheimlich berührt. Der 29-jährige aus Idaho/USA hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte bislang unentwickelte Filme zu retten. Egal ob Kleinbild, Mittelformat oder Planfilm, Schwarzweiß oder Farbe, Dachbodenfund oder Kühlschranklagerung – wer einen Film entdeckt, soll ihn Bettwieser zuschicken. In seiner Dunkelkammer entwickelt und digitalisiert er sie. Der Einsender erhält die JPEG-Dateien, die Originale verbleiben bei Bettwieser. Damit baut er sich ein Archiv der geretteten Fotografien auf. Mehrere Tausend Filme habe er bereits entwickelt, 8000 Bilder befinden sich aktuell in seinem Archiv und einige stellt er auf seine Seite.

Meinen Artikel zum Rescued Film Project aus L. Fritz No. 2 gibt es hier als PDF.

Link: The Rescued Film Project