Zwischen 1972 und 1988 hat Ute Mahler immer wieder ihre Kamera auf die Menschen um sie herum gerichtet. „Ich wollte herausfinden, wie sie das organisieren, ihr Leben miteinander.“ Entstanden sind unaufgeregte Aufnahmen des DDR-Alltags. Die Bilder sprechen mit uns, aber sie schreien nicht. Sie sind ein intimes Flüstern, ein gegenseitiges Beobachten. Es sind Anordnungen von Männern, Frauen, Kindern, Freunden und Fremden. Und immer wieder Menschen, die gemeinsam an Tischen sitzen – schweigend, sprechend, innehaltend. Es sind Orte, an denen das Zusammenleben einen festen Platz hat, symbolisch und vergleichbar wird. Aber Mahler hat auch viele Straßenszenen festgehalten – zufällige Begegnungen und poetische Entdeckungen. „1988 hatte ich das Gefühl, diese Arbeit sei an ihr Ende gelangt. Ich meinte, etwas verstanden zu haben. Das mag an der Zeit des politischen Umbruchs gelegen zu haben, aber sicher bin ich mir da nicht.“

Das Buch „Zusammenleben“ ist im Hatje Cantz Verlag erscihienen, hat 144 Seiten und kostet 35 Euro.