Von den „Archives de la planète“ des Albert Kahn hatte ich bereits mehrfach gehört – nun konnte ich mir einen klitzekleinen Anteil dieser Farbfotografiesammlung aus der Zeit VOR dem Ersten Weltkrieg anschauen. Im LVR-Landesmuseum in Bonn wurde gestern die von Lothar Altringer, Rolf Sachsse und Thomas Schleper kuratierte Ausstellung “1914 – Welt in Farbe” eröffnet. Es ist die erste Ausstellung zum ambitionierten Verbundprojekt “1914 – Mitten in Europa. Das Rheinland und der Erste Weltkrieg”, in dem in elf Ausstellungen, 100 Veranstaltungen und einem dreitägigen Kongress der Frage nachgegangen wird, welche Rolle das Rheinland damals politisch, wirtschaftlich und kulturell spielte.

“1914 – Welt in Farbe” fällt dabei ein wenig aus dem Rahmen, weil sie nicht den Ersten Weltkrieg, die “Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts”, behandelt, sondern die Versuche Albert Kahns, kriegerische Auseinandersetzungen durch die Fotografie zu verhindern. Inspiriert durch das von den Brüdern Auguste und Louis Lumière entwickelte Autochromverfahren zur Herstellung von Farbfotografien beauftragte Kahn mehrere Fotografen, die in seinem Auftrag um die Welt reisen sollten, um Völker und Kulturen zu dokumentieren, um das Verständnis füreinander zu fördern. Allerdings zeigt die Ausstellung noch weit mehr Farbfotos aus dieser Zeit – zum Beispiel die von Sergei M. Prokudin-Gorskii, der im Auftrag von Zar Nikolaus II. das Russische Reich fotografierte.

Mehr erfahrt ihr in meinem Artikel aus dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Außerdem will ich noch auf den Katalog zur Ausstellung hinweisen, der überwiegend die Bilder von Albert Kahn zeigt und ebenfalls sehr eindrucksvoll ist. Er ist bei Hatje Cantz erschienen, hat 144 Seiten, 135 Abbildungen und kostet im Buchhandel 24,80 Euro, im Museumsshop 19,80 Euro.

Link: LVR-Landesmuseum, Hatje Cantz