„Sleeping Beauties“ nennt Friederike von Rauch ihre aktuelle Serie, für die sie seit 2011 in unterschiedlichen Museen in Europa fotografiert. Mit den Museumsfotografien eines Thomas Struth haben ihre Arbeiten allerdings wenig gemein – das fängt schon damit an, dass sie die Räume außerhalb der Öffnungszeiten und entsprechend auch ohne Besuchermassen fotografiert. Häufig ist die Kunst selbst auch gar nicht auf den Bildern zu sehen, sondern bloß die Leerstellen, die sie hinterlassen, wenn sie für Wartungs- oder Restaurierungsarbeiten entfernt worden sind. Oder von Rauch fotografiert die Objekte in Folien oder Papier eingepackt, so dass man nur ahnen kann, welche Schätze sich möglicherweise unter den abstrakten Formen verbergen mögen.

Durch meist nur enge Bildausschnitte, ihr feines Gespür für die Gestaltung von Flächen und das Spiel mit dem vorhandenen Licht gelingen Friedrerike von Rauch poetische, verträumte und sehr persönliche Ansichten, die zudem in der Präsentation mit dem Baumwollpapier und der hervorragenden Schattenfugen-Rahmung eine weitere Ebene finden: Ihre Fotografien wirken fast wie Malerei, die auf ihnen ja eigentlich fehlt. Es geht also gleich in doppelter Hinsicht um Wahrnehmung und Interpretation von Wirklichkeit.

Die Ausstellung ist noch bis zum 21. April im Forum für Fotografie zu sehen.

Link: Forum für Fotografie