Das Buch „7 km – Field of Wonders“ von Kirill Golovchenko (Snoeck Verlag, 144 Seiten, 29,80 Euro) macht es mir nicht gerade leicht. Zwar gefällt mir das Thema vom größten Marktplatz Europas, sieben Kilometer südwestlich vor den Toren Odessas, auf dem 16.000 Schiffscontainer stehen, 60.000 Menschen Arbeit finden und auf dem täglich 20 Millionen Dollar umgesetzt werden.

Das Problem ist nur: Golovchenko fehlt es an einem Konzept oder am Willen, eine Geschichte erzählen zu wollen. Stattdessen verliert er sich im wahrsten Sinne des Wortes auf diesem Marktplatz und zeigt uns lediglich einige bunte Details und manchmal ein paar Übersichten in alter Wimmelbild-Manier, bringt sie aber selten zu einem großen Ganzen zusammen. Sein Buch ist weder eine nüchterne Dokumentation und schon gar keine Reportage, sondern wirkt eher wie eine Ansammlung touristischer Hingucker – die bunte Kette vor dem Gesicht eines Fotomodels, die Aufkleberrollen mit den gefakten Modelabeln und die 100-Dollar-Gürtelschnalle sind nur einige Beispiele. Das ist sehr schade, denn der Ort scheint wirklich irre zu sein.

Das Buch ist es leider nicht.